Selbst die meisten Performance-Verrückten werden sagen: Was willst du an einem Porsche 911 Turbo S verbessern? Lass ihn doch in Gottes Namen so, wie er ist. Aber wer darauf pfeift und seinen Turbo trotzdem schneller machen will, der wendet sich hoffentlich an eine Adresse, die von der Materie ein wenig Ahnung hat. Seinem Briefkopf zufolge sollte SSR Performance über diese Ahnung verfügen.
Noch nie gehört? Nun, das Team um Stefan Schlund hat 2020 in seiner ersten kompletten Saison im ADAC GT Masters sowohl den Fahrer- als auch den Teamtitel gewonnen. Im Jahr 2022 wechselte die Mannschaft in die DTM und ist seit dieser Saison das Einsatzteam von Lamborghini Squadra Corse. Da gibt man seinen Elfer also allem Anschein nach in vertrauensvolle Hände.
Mit ihrem neuesten Projekt, dem SSR GT auf Basis des 992 Turbo/992 Turbo S wollten die Münchner “die eigene Vision des perfekten Sportwagens verwirklichen”. Man soll ja groß denken, nicht wahr?
Ein gewichtiger Faktor ist dabei die Leistungssteigerung des 3,8-Liter-Biturbo-Sechszylinders. Mittels geänderter Turbolader, Ansaugung, Ladeluftkühlung, Abgasanlage, sowie angepasster Motor- und Getriebesoftware stehen am Ende 860 PS und 950 Nm. Ein stabiles Plus von 210 PS und 150 Nm gegenüber dem serienmäßigen 911 Turbo S. Einen 0-100-km/h-Wert gibt SSR für seinen GT nicht an (wir liegen hier wohl irgendwo knapp über der 2-Sekunden-Marke), man verspricht jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von elektronisch begrenzten 340 km/h.
In der Galerie sehen Sie schon – auch aerodynamisch ist einiges passiert beim Big-Dog-Elfer. „Bei der Aerodynamik haben wir es uns zur Aufgabe gemacht,
den Abtrieb zu erhöhen und gleichzeitig den Luftwiderstand zu verringern”, sagt Projektleiter Timo Voigt. Dies sei durch den komplett geschlossenen Carbon-Unterboden inklusive höhenverstellbarem Diffusor gelungen. Auf der anderen Seite des Spektrums habe man unter anderem durch den feststehenden Carbon-Heckflügel und eine komplett geänderte Frontpartie den Abtrieb gegenüber einem serienmäßigen Porsche 992 Turbo verdreifachen können.
Zum Gesamtpaket des SSR-Turbo gehören auch umfassende Änderungen im Fahrwerksbereich. Die Stoßdämpfer hat der Tuner speziell für das Auto auf einem Formel1-Prüfstand entwickeln lassen. Vorne kommen dreifach, hinten vierfach verstellbare Dämpfer zum Einsatz. Die Bremse wird mir Stahlflex-Leitungen und geänderten
Bremsbelägen aufgemöbelt. Zudem kümmert man sich um die Kühlung der Bremse, was ein sorgenfreies Leben auf der Rennstrecke garantieren soll.
Noch mehr getunte Turbos
Porsche 911 Turbo S von Techart ist fit für die Rennstrecke Der Manhart Porsche 911 Turbo S ist ein 833 PS starker Kürbis
Insgesamt wird es zehn Exemplare des SSR GT geben. Und die können mannigfaltig individualisiert werden. Ob der Malkasten-Look des Autos auf unserem Startbild auch zum Repertoire gehört, konnten wir kurzfristig nicht herausfinden. Allerdings verspricht SSR Performance: „Ob SSR-Design-Paket, SSR-Color-Paket, Felgen in Wunschfarbe oder umfangreiche Interieur-Veredelungen, den Wünschen unserer Kunden sind quasi keine Grenzen gesetzt.”
Passenderweise gibt es dafür auch einen eigenen Online-Konfigurator. Zu den Preisen für den SSR GT hat sich der Hersteller bisher nicht geäußert.
Bildergalerie: SSR GT basierend auf Porsche 911 Turbo / Turbo S (992) 24 Bilder ++
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